Am 10./11.Juli 2021 war es nun soweit. Die neue Beachhandball-Anlage auf der Bezirkssportanlage in Stöckheim wurde eingeweiht. Sie ist bisher eine der wenigen Anlagen in Braunschweig. Die Handballabteilung folgt damit einem Trend von FUN-Sportarten, u.a. um auch neue Mitglieder zu gewinnen. In erster Linie soll jedoch ein Handballangebot für den Sommer im Freien möglich werden. Dabei wird es bei den Spielen nicht um Punktrunden in Einzelspielen gehen wie in der Halle, sondern mehr um Turniere, bei denen mehr Spaß und Freude an gemeinsamer Bewegung im Mittelpunkt stehen. Diese Aktivitäten werden daher auch mehr auf Rasen oder eben auf Sand stattfinden. Da wir nun eine eigene Beachhandball-Anlage haben, können Training und Spiel regelmäßig, wie schon in diesem Sommer, für alle Mannschaften angeboten und genutzt werden.
Beachhandball im Freien auf kleinerem Spielfeld, mit weniger Spielern, eigenen Regeln und natürlich barfuß im feinen Sand ist wesentlich mehr als nur Hallenhandball auf Sand. Und erst wenn man „richtig“ Beachhandball spielt, kommt Freude an dieser Sommer-Variante des Handballspiels auf.
Zur Einweihung unsere Beachhandball-Anlage wurden Mannschaften aus benachbarten Vereinen eingeladen, ein Beiprogramm angeboten und für Essen und Trinken war natürlich auch gesorgt. Die beteiligten Mannschaften waren
Weibliche C-Jugend
Viktoria Thiede 1 Viktoria Thiede 2 HSV Warberg/Lelm SV Stöckheim
Männliche C-Jugend
HSC Ehmen TV Mascherode SV Stöckheim 1 SV Stöckheim 2
Weibliche D-Jugend
Viktoria Thiede HSV Warberg/Lelm SV Stöckheim 1 SV Stöckheim 2
Männliche D-Jugend
MTV Braunschweig TV Mascherode SV Stöckheim 1 SV Stöckheim 2
Weibliche E-Jugend
HSV Warberg/Lelm Eintracht Braunschweig SV Stöckheim
Männliche E-Jugend
HSV Warberg/Lelm TV Mascherode SV Stöckheim
Beachhandball wird in Turnierform gespielt und wenn auch der Sieg nicht an erster Stelle stand, so entwickelten sich dennoch interessante Spiele und am Schluss gab es natürlich auch Turniersieger und Platzierte, die mit Urkunden und kleinen Geschenke bei Siegerehrungen vom Abteilungsleiter Marco Rau ausgezeichnet wurden.
Für viele der Zuschauer und Zuschauerinnen war es sicher die erste Begegnung mit dieser Sommervariante unserer Sportart. Sie konnten es sich im weiten Rund der Anlage auf dem Rasen gemütlich einrichten und das sportliche Treiben im Sand beobachten. Dabei wurde auch nicht mit Beifall für gelungene Aktionen gegeizt, im Gegenteil wurde der Gegner genauso mit Beifall bedacht wie die eigene Mannschaft. So entstand die beim Beachhandball so gelöste Atmosphäre, die man sich bei Punktspielen in der Halle auch öfter wünschen würde.
Die Akteure gaben ihr Bestes, wenn man auch merkte, dass ihnen die typische Spielweise der Handball-Variante noch nicht so geläufig war. Beachhandball ist weit mehr als Hallenhandball auf Sand und macht erst regelgerecht gespielt so richtig spannend und interessant. Dazu bedarf es natürlich des Trainings der Besonderheiten.
Besonders spektakuläre Wurfvarianten werden bei Torerfolg mit 2 Torpunkten bewertet. Tore nach Pirouetten ergeben genauso zwei Torpunkte wie nach Kempa-Trick, Torwarttoren oder 6m-Strafwürfen. Durch die „2-Punkte-Torregel“ kann schnell ein 5:6- Rückstand zu einer 7:6-Führung werden.
Die Spielszene zeigt das für Beachhandball typische Überzahlspiel 4 Angreifer gegen 3 Verteidiger unter Einbeziehung des Torwarts. Nach Abschluss des Angriffs läuft der Torwart nicht zurück ins Tor, sondern wechselt sofort in seine Wechselzone, die sich auf der gesamten Länge der Seitenauslinie befindet. Dadurch kann ein zweiter Torwart, im Auswechselbereich nahe des eigenen Tores postiert, sofort ins Tor laufen. Außerdem verhindert es das „foulträchtige“ Spiel 1 gegen 1 und fördert das ballorientierte Abwehrspiel. Dadurch kommt es sehr wenig zu Unterbrechungen durch Freiwürfe. Auch der in der Halle so häufig zu sehende Dribbel-Alleinunterhalter hat auf Sand keine Chance und kann nur im Zusammenspiel mit seinen Mitspielern zum Erfolg kommen. Die Halbzeiten werden getrennt gewertet, d.h. die zweite Halbzeit beginnt wieder bei 0 : 0 und eröffnet bei Gewinn noch den Gesamtsieg. Der Gewinn je einer Halbzeit macht das spannende Spiel „Einer gegen den Torwart“ (Shoot-Out“) notwendig, dem „Penalty“ z.B. beim Eishockey vergleichbar.
Nicht nur im Kampfgericht oder als Schiedsrichter bedarf es vieler helfender Hände, um eine solche Veranstaltung erfolgreich durchführen zu können und so galt dann auch der Dank allen, die dazu beigetragen hatten, dass die Einweihung der Anlage zu einem gelungenen Event werden konnte.
Am Ende der Veranstaltung begann es zu regnen. Die warme Dusche hätte die Akteure allerdings nicht am Weiterspielen gehindert. Leider zog aber auch noch ein Gewitter auf und so konnte das allerletzte Spiel leider nicht mehr ausgetragen werden.
So ging ein sportlich ereignisreiches Wochenende zu Ende und die einheitliche Meinung war. Das muss unbedingt wiedeholt werden. Nun, der nächste Sommer kommt bestimmt und dann sicher mit noch mehr Beachhandball und weiteren Jahrgängen.
H.-Peter Oppermann